Tahiti
Wer an französisch Polynesien denkt,
hat dabei meistens nur die bekanntesten Inseln, die „Perlen des
Pazifik“ Tahiti, Bora Bora, Rangiroa und Moorea im Kopf doch nur
wenige haben schon von den anderen Inselgruppen gehört, den
Australs, Gambiers, Tuamotus und Marquesas.
Nach der Magie des Himalayas geht es
für mich weiter in die unbekannten Tiefen der Südsee, 3 Wochen
Französisch Polynesien und davon zwei an Bord der Aranui 5, ein
Kreuzfahrt- und Frachtschiff das neben Bora Bora und Rangiroa auch
die sechs bewohnten Inseln der Marquesas anfährt und eine weitere
Insel des Tuamotu Archipels (abgesehen von Rangiroa).
Ein neuer Weg, ein neues Abenteuer und
diesmal nicht alleine sondern mit einem guten Freund der Familie.
Drei Tage und fünf Flugzeuge später
geht es vom Winter in den Sommer und ich atme nach knappen sechs
Monaten wieder polynesische Luft. Lustige Sachen wenn man am 3.2. in
Neuseeland abhebt und fünf Stunden später am 2.2. in Tahiti
ankommt. Das hat mich anfangs ordentlich verwirrt. Alle Passagiere
werden mit Tänzen und Blumenkränzen begrüßt und den ersten Abend
auf Tahiti verbringe ich auf dem Balkon des gemieteten Appartements
mit umwerfender Aussicht über die ganze Insel und dem
Sonnenuntergang hinter der Silhouette Mooreas am Horizont.
Drei Tage umrunden wir Tahiti, besuchen
die Hauptstadt Papeete, botanische Gärten, alte Ritualstätten und
Tempel, wunderschöne Strände und natürlich das Tauchen, für mich
das unangefochtene Highlight Tahitis.
Wie Alice im Wunderland entdecke ich in
jeder Ecke etwas neues, Trompetenfische, fächerartige Korallen neben
Seeanemonen, große Schwärme von „Jackfish“, Muränen, Skalare,
winzige türkise Fische die sich durch stachelige Korallen winden,
sogar einen großen Schwarm Barrakudas habe ich gesehen.
Regenbogenfische, Fische mit gelben Streifen, Fische mit „Einhorn“
und andere mit orangenem Kussmund, die nächsten mit Fäden an den
Flossen oder blau leuchtenden Punkten.
Einer meiner Lieblinge sind die
sogenannten „Christmastreeworms“, winzige haarige Bäumchen die
sich sofort in die Koralle zurückziehen, wenn man ihnen zu nahe
kommt.
Meterweit kann man in die Weiten des
Ozeans sehen und begleitet von einer beachtlichen Anzahl von Haien
schwimmt man an im Blauen, entdeckt hier und da ein paar Schildkröten
und beobachtet das majestätische Gleiten der Rochen.
Der ultimative Traum eines jeden
Tauchers! Man kann einfach nicht genug bekommen, so viel gibt es zu
sehen, so viele Farben und Formen und Muster.
Auch der Markt von Papeete hat mir sehr
gut gefallen. Märkte zählen für mich als einer der besten Orte, um
die Kultur eines Landes kennenzulernen, und in Kontakt mit den
Einheimischen zu kommen. Neben mir allerlei bekannten und unbekannten
Früchten und Gemüse gibt es auch verschiedene Fischarten, Muschel-
und Perlenketten, Kokosnuss- und Bananenöl, Monoi, Pareos
(tahitianische Sarongs) und allerlei kleinere Souvenirs und
Nützlichkeiten.
Aber was einen den Urlaub in
französisch Polynesien so genießen lässt, ist die außergewöhnliche
Freundlich- und Herzlichkeit der Menschen hier. Abgesehen von Fiji
und Vanuatu, waren in keinem der Länder in denen ich gewesen bin,
jemand so hilfreich und freundlich wie die Polynesier hier. Immer mit
einem Lächeln auf dem Gesicht, freundlich grüßend, wird einem
weder versucht was zu kaufen, noch durch Tricksereien Geld
abzuknöpfen. Die Preise sind meistens fix, ab und zu lässt sich auf
dem Markt aber doch verhandeln, im generellen kann man sich aber
sicher sein einen angemessenen Preis zu sein. Nach fünf Monaten ins
Asien und Indien ist das schon eine Umstellung. Auch im Verkehr zeigt
sich die Freundlichkeit. Wer als Fußgänger die Straße überqueren
möchte, muss nicht minutenlang warten oder sich gehetzt durch
fahrende und hupende Autos durchwinden und dabei um sein Leben
fürchten, sondern kann ganz entspannt an den wartenden und grüßenden
Fahren vorbeilaufen.
Drei aufregende und sonnige Tage später
geht es dann an Bord der Aranui, die uns die nächsten zwei Wochen
durch die Südsee fahren wird, als Hauptziel zu den unbekannten und
geheimnisvollen Inseln der Marquesas.

